Für viele Konsument:innen steht Nachhaltigkeit beim Einkauf weniger im Vordergrund als früher. Hedonistische Kriterien wie Preis stehen im Zentrum. Und in erster Linie muss ein Produkt schmecken. Dass bei Verbraucher:innen eine gewisse Ermüdung beim Thema Nachhaltigkeit spürbar ist, war auf der BIOFACH 2025 mehrfach zu hören. Das GOOD FOOD COLLECTIVE spitzte dieses Phänomen im SustainableFutureLab „Vollkorn strikes back?! Wachstumspotenziale zwischen Lifestyle und Planetary Health“ noch zu, mit der These „Sustainability is dead“ – Nachhaltigkeit ist tot. Über einen QR-Code konnte das Publikum live über die Thesen abstimmen. Und die meisten stimmten zu.
Keine Relevanz von Nachhaltigkeit in der Politik
In der Gesellschaft gebe es zwar eine breite Zustimmung zu Klimaschutz, argumentierte Journalistin Louisa Schneider, doch die Politik versäume es, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. Deshalb sei Nachhaltigkeit politisch tot, so Schneider. Darüber hinaus kritisierte sie, dass der Begriff „Nachhaltigkeit“ inzwischen derart häufig im Marketing genutzt würde, dass er nicht nur bedeutungslos geworden sei, sondern sogar mit Greenwashing in Verbindung gebracht werde. Die Kommunikation rund um Nachhaltigkeit müsse sich ändern: weg von dystopischen Zuständen oder moralischen Zeigefingern, hin zu positiven Zukunftsbildern, die Hoffnung transportieren. Zwar müsste auch über Tatsachen gesprochen werden, aber ein Produkt müsse vor allem Zuversicht transportieren.