Drogeriemärkte gewinnen als Anbieter von Lebensmitteln zunehmend an Bedeutung – insbesondere im Bio-Segment. Bio-Produkte passen nicht nur ideal zu ihrem gesundheits- und werteorientierten Profil, sondern erfüllen zugleich den Wunsch vieler Verbraucherinnen und Verbraucher nach einem unkomplizierten Einkauf verschiedener Alltagsprodukte an einem Ort. Aber was bedeutet der Bio-Boom in der Drogerie für Supermärkte und Fachhändler?
Laut einer aktuellen Verbraucherstudie des Marktforschungsinstituts Mafowerk besuchen 42 Prozent der Kunden Drogeriemärkte gezielt wegen des Lebensmittelangebots. Vor allem bei jungen Käufern bis 39 Jahren gehört der Lebensmitteleinkauf in der Drogerie längst zum Alltag. Besonders gefragt sind Tee, Müsliriegel und Snacks – ökologisch produziert, modern verpackt und zum attraktiven Preis. Eine Entwicklung, die neue Chancen eröffnet – aber auch neue Wettbewerbsfragen für Supermärkte und den Bio-Fachhandel aufwirft.
Drogeriemärkte profitieren generell von einem geschickten Sortimentsmix: Bio-Produkte werden nicht isoliert angeboten, sondern eingebettet in ein Lifestyle-orientiertes Shopping-Erlebnis. Die Kundschaft schätzt die einfache Zugänglichkeit, das gute Preis-Leistungs-Verhältnis – und den Mehrwert, exklusive Produkte und Neuheiten zu erhalten, die es im klassischen Supermarkt oder Fachhandel oft nicht gibt. Auch Handelsforscher Prof. Dr. Stephan Rüschen beobachtet die Entwicklung genau: „Die größten Wachstumsraten haben tatsächlich die Drogeriemärkte mit Bio-Artikeln“, betont er. In der Marktforschung würden sie bislang oft unterschätzt – „weil sie in der Regel keine gekühlten, tiefgekühlten oder frischen Produkte in der Bedienung haben.“ Dennoch entziehen sie dem Lebensmitteleinzelhandel spürbar Marktanteile.